Trotz Flutkatastrophe, aktuellem IPCC-Bericht und bevorstehender Bundestagswahl: Ausreichend Tempo bei Dekarbonisierung und Anpassung sind nicht in Sicht.
Kein Wunder: Gesellschaften in die Lage zu versetzen, die Klimaziele zu erreichen ist ebenso herausfordernd wie den Mars zu kolonisieren. Solche Pläne gibt es. Nur: der Mars kann warten, die Erde nicht.
Deshalb muss die Mars-Mission, die wir jetzt brauchen, auf der Erde stattfinden. Eine hochkomplexe Sache, die sich aber auf drei Kernaufgaben reduzieren lässt: Treibhausgasemissionen stoppen (STOP), CO2 aus der Atmosphäre zurückholen (REMOVE) und uns an die Folgen des Klimawandels anpassen (ADAPT).
Fügen wir noch das Kernelement „Motivation“ hinzu (ohne MOTIVATE wird es nicht funktionieren) und stellen wir die Begriffe ein wenig um, ergeben die Anfangsbuchstaben ein leicht zu merkendes Akronym: M.A.R.S.
Weil sich leider noch nicht genügend gesellschaftliche Gruppen bzw. Firmen oder Staaten mit dem notwendigen Elan an dieser "M.A.R.S.-Mission" beteiligen, gründen einige engagierte Menschen jetzt einen gemeinnützigen Verein.
Ziel ist, die Umsetzung vorhandenen Wissens im Umgang mit dem Klimawandel zu boosten, beispielsweise durch die gezielte personelle und finanzielle Unterstützung konkreter, wirksamer und perspektivisch wirtschaftlicher Maßnahmen und durch den Abbau von Blockaden. Nicht durch Streiks, Demonstrationen oder Petitionen (das alles brauchen wir auch), sondern durch positive Narrative, funktionierende Beispiele und vorbildliche Kooperationen. Dazu wollen wir starke Werkzeuge bauen (Fundraising, Unterstützung, Kommunikation), effektive Hebel nutzen und natürlich Schwerpunkte setzen.
Mit einem besonderen Fokus auf gesellschaftliche Gruppen, bei denen Klimathemen bisher nicht weit oben auf der Prioritätenliste stehen, wollen wir positive Aufwärtsspiralen in Gang setzen und dadurch, wenn es gut läuft, zum Erreichen sog. „social tipping points“ beitragen. Die Zeit der kleinen Trippelschritte ist zwar abgelaufen, dennoch müssen wir auf dem Teppich bleiben. Daher: Think big, start small, scale fast!
Und diese „M.A.R.S.-Mission" soll ausgerechnet im Hafven gelauncht werden? Ja, jedenfalls teilweise. Warum? Weil das hervorragend zu einem der ersten konkreten Projekte passt, die der Verein auf den Weg bringt: Das „Demographische Klimafenster“. Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, bleibt uns noch ein Zeitfenster von ca. 10 Jahren. Genau in diesem Zeitfenster gehen Millionen von Babyboomern in den Ruhestand. Wir wollen erreichen, dass viele von ihnen ihre beruflichen Qualifikationen und ihre Projekt-, Team- und Lebenserfahrungen ehrenamtlich oder zu vergleichsweise bescheidenen Entgelten in den Dienst von Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekten stellen.
Dazu gehört auch die Unterstützung junger und innovativer Unternehmen, wie sie z.B. im Hafven zu finden sind. Selbstverständlich nicht „besserwisserisch“ sondern auf Augenhöhe.